Bauernregeln

Das Wetter spielt bei jedem von uns eine wichtige Rolle.
Es hat einen so starken Einfluss  auf unsere Stimmung und Wohlbefinden,
dass sicherlich jeder interessiert dem Wetterbericht im Fernsehen bzw. Radio verfolgt.
Wie wird das Wetter, Kann man morgen ins Freibad gehen ? Wie ist das Wetter für die Gartenparty am nächsten Samstag. Muss ich einen Regenschirm einpacken.
Das sind Fragen wofür ein Mensch in der heutigen Zeit den Wetterbericht braucht.

Für die Menschen in der früheren Zeit, spielte das Wetter eine noch viel wichtigere, ja überlebenswichtige Rolle. Die Ernte war vom Wetter abhängig, und der richtige Zeitpunkt  für Aussaat, Pflanzung und Ernte  war für viele Menschen lebenswichtig.
Kein Wunder dass die Menschen von je her versucht haben Wetterregeln aufzustellen.
Sorgfältige Wetterbeobachtungen wurden durchgeführt und teilweise auch über Jahre protokolliert. So entstand der Hundertjährige Kalender der auf langjährige Wetterbeobachtungen beruht.
Wer die sogenannten Bauernregeln als Aberglauben belächelt, tut den Bauern der vergangenen Jahrhunderten unrecht.
Sie entwickelt ihre eigenen Regeln, die auch aus langjährigen Beobachtungen der Natur und des Einfluss des Wetters auf
Tier und Pflanzen entstanden waren.

 Viele Bauernregeln beziehen sich auf die Witterung der nächsten Stunden, Tage oder Jahreszeiten.
Sie sagen aus ob und wie lange sich das schöne Wetter hält, ob es kälter wird oder mit baldigen Regen zu rechnen ist
Sie geben Ernteprognosen ab, beziehen sich auf bestimmte Wetterlagen.

Dieses Wissen wurde natürlich auch an die Nachfahren weitergegeben.

Bei den in Reimen gesetzten Bauernregeln enthält die erste Zeile eine Bedingung, die zweite die Folgerung. Zu den Bauernregeln zählen auch die Sprüche zu bestimmten, meist nach dem christlichen Kalender definierten Lostagen.
Die Trefferquote dieser Bauernregeln ist manchmal gar nicht so schlecht.
  Damit man sich die Informationen besser merken konnte, wurden diese in Gedichte, Lieder, Geschichten "verpackt.
Die Bauernregeln sind nichts anderes als die mündlich überlieferten Informationen!

Lostage (auch: Lurtage)

sind feststehende Tage im Kalender, die nach altem Volksglauben Vorhersagen über die Wetterverhältnisse der folgenden Wochen und Monate ermöglichen, den günstigsten Zeitpunkt verschiedener landwirtschaftlicher Tätigkeiten (etwa Aussaat) bestimmen oder Prognosen über die Ernte erlauben (vgl. Bauernregeln). Einer der bekanntesten Lostage ist der Siebenschläfertag.Im Gegensatz dazu sind die sogenannten Schwendtage oder verworfene Tage zu sehen, die als Unglückstage gelten.

Einige Beispiele für Bauernregeln

a. )Witterungsregeln

Bauernregeln, die den Wettercharakter eines längeren Zeitraums vorhersagen):

"Ist bis Dreikönigstag kein Winter, so kommt auch keiner mehr dahinter."

"Januar warm - dass Gott erbarm!"

"Hornung (Februar) hell und klar, gibt dem Flachs ein gutes Jahr."

"Donnerts im März, dann frierts im April."

Ehe nicht Pankraz, Servaz und Bonifaz (12. - 4. Mai) vorbei, ist nicht sicher vor Kälte der Mai.

"Regnet es am Siebenschläfertag (27. Juni), es noch sieben Wochen regnen mag."

Moderne Überprüfungen der Zuverlässigkeit qualitativer Witterungsvorhersagen (wie zu nass, zu kalt, zu trocken usf.) haben ergeben, dass Regeln, die auf Wetterbeobachtungen und nicht auf bloßem Aberglauben beruhen, vielfach eine Trefferquote von ca. 65 % haben, d.h. dass die betreffende Regel in zwei von drei Fällen die richtige Tendenz angibt.

b.) Wetterregeln

(Regeln, die die Wetterentwicklung der nächsten Stunden oder Tage betreffen, "kurzfristige Wettervorhersage"):
"Ander Wind - ander Wetter."
"Starker Tau hält Himmel blau."
"Steigt morgens der Nebel empor, so steht Regen bevor."
"Wenn der Mond hat einen Ring, folgt der Regen allerding."
"Morgenrot mit Regen droht."
"Regenbogen am Morgen macht dem Schäfer Sorgen, Regenbogen am Abend ist dem Schäfer labend."
"Das Wetter erkennt man am Winde, wie den Herrn am Gesinde."
Aus Anzeichen wie Wind, Wolken, Nebel usf. wussten Wetterkundige seit je richtige Schlussfolgerungen zu ziehen, auch ohne die zugrundeliegenden physikalischen Zusammenhänge zu kennen.

c)Tier- und Pflanzenregeln

(Viele Bauernregeln nutzen das Verhalten von Tieren bzw. Besonderheiten der Flora zu kurz- und langfristigen Wettervorhersagen):
"Wenn die Spinnen im Regen spinnen, wird er nicht lange rinnen."
"Siehst du die Schwalben niedrig fliegen, wirst du Regenwetter kriegen."
"Bleiben die Schwalben lange, sei vor dem Winter nicht bange."
"Hat der Hase ein dickes Fell, wird der Winter ein harter Gesell."
"Wenn im Hornung die Mücken schwärmen, muss man im März die Ohren wärmen."
"Fällt das Laub sehr bald, wird der Herbst nicht alt."
"Viel Eicheln im September, viel Schnee im Dezember.